Unterwegs im Alasani-Tal
Das Abenteuer kaukasische Autofahrt erweist sich weniger stressig als gedacht. Es scheinen kaum Regeln zu existieren, aber trotzdem klappt alles irgendwie ... Die Straßen sind besser als angenommen, außerdem ist wenig Verkehr. Hier und da kreuzt ein Trecker, Pferdefuhrwerk, Reiter, eine Schafherde, eine Kuh, ein Hund oder sonstiges Tier die Straße, darunter sogar ein riesiges braunes Schwein! Leider gibt es nirgendwo ein Lokal, wo man mal einkehren und etwas trinken oder gar essen könnte. Georgien ist das Land des Picknicks.
Heiß und schwül ist es im Alasani-Tal, das wir mehrmals durchqueren, um von Telawi zuerst nach Ikalto zu kommen, von da nach Alawerdi und von dort nach Gremi. Jede Anlage für sich ist schon die Fahrt wert, leider erfahren wir selten mehr als das, was offensichtlich zu sehen ist – und aus den paar Zeilen im Reiseführer hervorgeht.
Auf der Suche nach Königin Ketewan
In Alawerdi, wo Königin Ketewan begraben sein soll, erfahren wir die gruselige Geschichte, die in Gryphius’ Trauerspiel Katharina von Georgien erzählt wird, nochmal auf russisch von einem alten Mann. Da wir kein Grab finden – die Kathedrale ist auch gerade in Renovierungsarbeiten –, fragen wir den Alten, und ich schließe aus dem, was ich gerade so verstehe, dass nur der Kopf von Ketewan dort ist. Abends erfahren wir von Davit, dass es ihr Arm sein soll ...
Die Geschichte des Martyriums der Königin in der Version von Gryphius:
Auf der Suche nach Wein
Auf dem Rückweg nach Telawi suchen wir den Telavi Wine Cellar, schließlich gefunden, erfahren wir jedoch, dass dort nichts verkauft wird und wir nach Zinandali fahren sollen, wenn wir Wein kaufen und/oder probieren wollen. So berühmt der Ort für seinen Wein ist, so sehr hält er ihn versteckt! Nur aus dem Reiseführer erfahren wir: Weinladen hinter dem Schloss von Fürst Tschawtschawadse, dessen Geschichte auch Dumas beschreibt. Das Schloss besichtigen wir nach dem langen Tag nicht, durchqueren nur den Schlosspark und finden schließlich die Quelle. Aufs Geratewohl kaufen wir zwei Flaschen für je 9 Euro, Degustation ist offenbar nicht vorgesehen. Der Kauf ist aber gut, der Wein fruchtig und trocken.
Das Abenteuer kaukasische Autofahrt erweist sich weniger stressig als gedacht. Es scheinen kaum Regeln zu existieren, aber trotzdem klappt alles irgendwie ... Die Straßen sind besser als angenommen, außerdem ist wenig Verkehr. Hier und da kreuzt ein Trecker, Pferdefuhrwerk, Reiter, eine Schafherde, eine Kuh, ein Hund oder sonstiges Tier die Straße, darunter sogar ein riesiges braunes Schwein! Leider gibt es nirgendwo ein Lokal, wo man mal einkehren und etwas trinken oder gar essen könnte. Georgien ist das Land des Picknicks.

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Alawerdi |
Auf der Suche nach Königin Ketewan
In Alawerdi, wo Königin Ketewan begraben sein soll, erfahren wir die gruselige Geschichte, die in Gryphius’ Trauerspiel Katharina von Georgien erzählt wird, nochmal auf russisch von einem alten Mann. Da wir kein Grab finden – die Kathedrale ist auch gerade in Renovierungsarbeiten –, fragen wir den Alten, und ich schließe aus dem, was ich gerade so verstehe, dass nur der Kopf von Ketewan dort ist. Abends erfahren wir von Davit, dass es ihr Arm sein soll ...
Die Geschichte des Martyriums der Königin in der Version von Gryphius:
"Inhalt deß Traur-Spiels.
CATHARINE, Königin von Georgien in Armenien / nach dem Sie ruhmwürdigst jhr Königreich wider den grossen König in Persen zu vnterschiedenen malen beschützet / jhres Schwehers vnd Ehegemahls Tod gerochen / vnd endlich von dem König auß Persen mit vnüberwindlicher Macht vberfallen / hat Sie sich in eigner Person in das feindliche Läger begeben / vmb Frieden zu bitten: Alda sie stracks in gefängliche Hafft genommen / nach Schiras der Persischen Hoffstadt verschicket. Vnd von dem verliebten Könige verwahret worden. An welchem Ortt nach etlichen Zeit / als Sie dem in vnkeusche Liebe entbrandten Könige die Ehe abgeschlagen / vnd bey Christi Bekändtnüß verharret; Sie / (vnangesehen sich viel vmb jhre Freyheit / vnd zuförderst deß Reußnischen Großfürsten Gesandter höchlich bemühet /) die erschreckliche Marter der glüenden Zangen standhafftig außgestanden / vnd jhr jammer-volles Leben voll freudiger Geduld / auff dem Holtzstoß vollendet. Der gantze Verlauff jhres Lebens wird weitläuftiger erzehlet von jhr selbst in der dritten Abhandelung vnd was dem anhangend / von dem Armenischen Gesandten / in dem Sechsten Auffzuge der ersten Abhandelung."
Andreas Gryphius, Catharina von Georgien oder Bewährete Beständigkeit. Zitiert nach: Projekt GutenbergDie seltsame Reise von Gebeinen der heiligen Ketewan, die ein portugiesischer Mönch von Persien in die damalige portugiesische Kolonie Goa in Indien brachte, wird in einer Reportage der ZDF-Reihe Terra X erzählt: Das Goldene Goa.
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Ikalto |
Auf dem Rückweg nach Telawi suchen wir den Telavi Wine Cellar, schließlich gefunden, erfahren wir jedoch, dass dort nichts verkauft wird und wir nach Zinandali fahren sollen, wenn wir Wein kaufen und/oder probieren wollen. So berühmt der Ort für seinen Wein ist, so sehr hält er ihn versteckt! Nur aus dem Reiseführer erfahren wir: Weinladen hinter dem Schloss von Fürst Tschawtschawadse, dessen Geschichte auch Dumas beschreibt. Das Schloss besichtigen wir nach dem langen Tag nicht, durchqueren nur den Schlosspark und finden schließlich die Quelle. Aufs Geratewohl kaufen wir zwei Flaschen für je 9 Euro, Degustation ist offenbar nicht vorgesehen. Der Kauf ist aber gut, der Wein fruchtig und trocken.