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Batumi. Awtowoksal |
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Rätselhaftes Innenleben eines Busbahnhofs |
Zigaretten werden zahlreich gekauft und verkauft, etwas Brauchbares zum Frühstücken ist dagegen unauffindbar. Kaffee in einer filmreifen altmodisch aus der Zeit gefallenen, angegammelten und gleichzeitig doch irgendwie sauberen Essstube zwischen zahlreichen Marschrutka-Fahrern, die hier ihre morgendliche Suppe schlürfen.
Der Busbahnhof von innen: ein halb zerfallenes – oder halb fertig gebautes? – leeres Gehäuse, unten Schutt, oben eine Art Möbellager, teilweise offen, wie ein Parkhaus. Die anscheinend einzige Toilette im Obergeschoss erscheint mir allerdings, trotz einiger Abhärtung, unbenutzbar. Ich setze auf den ersten mutmaßlichen Stop in Hopa, der jedoch nicht kommen soll ...
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Letzte Tankstelle vor der Grenze |
Schließlich an der Grenze: Nach kurzer Passkontrolle, georgisch und türkisch, wird jedes Gepäckstück einzeln durchleuchtet, ganze Säcke mit Bohnen, Kartoffeln, kistenweise Tomaten und Gurken fahren durch die Röntgenmaschine. Der Busfahrer organisiert die Aktion, zwischendurch rennt er weg, das Ganze in großer Hektik und Nervosität, schließlich verschwindet er mit dem ganzen Bus im Röntgenkontrollgebäude. Alles zusammen dauert 1 bis 1 ½ Stunden, alle anderen Busse scheinen ohne große Kontrollen dieser Art durchzufahren. Aber – das Wunder und der nachfolgende Jubel der kleinen Schmugglerbande ist groß – anscheinend bleiben die Zigarettenmengen unbeachtet, und endlich kann man die Grenzstation verlassen. Geschafft, denken wir. Nur seltsam, dass wir Hopa passieren, ohne zu stoppen und der Bus kurz vor Rize in einem kleinen Ort zum Busbahnhof fährt. Alle steigen aus, der Bus fährt mit den Schmuggelprotagonisten weg, nachdem zuvor diverse schwarze Tüten bei kleinen Läden an der Straße abgegeben wurden.
Unsere Fahrt soll um 12 Uhr türkischer Zeit weitergehen, wir sind schon vier Stunden unterwegs, sollten eigentlich längst in Trabzon sein ... Dann kommt ein diesmal wirklich großer Bus – mit Fernsehen, Musik, Video und Getränkeservice, so dass man einigermaßen zivil nach Trabzon weiterfährt, wo wir tatsächlich irgendwann ankommen und gegenüber dem Busbahnhof aussteigen.