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Sonntag, 19. Februar 2012

(27) Zum Schluss

In Trabzon

Trabzon. Hafen
Unsere Reise endet, nach der etwas umständlichen georgisch-türkischen Grenzüberschreitung im lustigen Schmugglerbus, in Trabzon. Nach einem Hamambesuch, den obligatorischen Basareinkäufen und einer bizarren nächtlichen Begegnung mit frischem Zement auf der Straße sitzen wir abends bei armenischem Kognak auf der Dachterrasse eines türkischen Hotels in einer Stadt, die die längste Zeit ihrer Geschichte griechisch war. Mit Blick auf den Hafen, wo die Fähren nach Russland abfahren, lassen wir den absurden letzten Reisetag Revue passieren.


Nachwamdis, Sakartvelo!

Den größten Teil der Reise waren wir in Georgien unterwegs. Schon längst wieder zu Hause fällt mir die Reportage von John Steinbeck über seine "Russische Reise" in die Hände. 1948 reiste er mit dem Fotografen Robert Capa durch die Sowjetunion, wobei sie auch einige Wochen in Georgien verbrachten. Wieder in Moskau schreibt Steinbeck im Rückblick auf Georgien:
„Ein magischer Ort, dieses Georgien, und sobald man es verlassen hat, kommt einem dieses Land wie ein Traum vor. Und die Menschen sind außergewöhnlich. Sie bewohnen in der Tat eines der reichsten und schönsten Länder der Welt, und sie machen ihm Ehre. Und wir verstehen nun völlig, warum die Russen stets zu uns sagten: ‚Ehe Sie nicht Georgien gesehen haben, haben Sie nichts gesehen.’“

John Steinbeck: Russische Reise. Mit Fotografien von Robert Capa. Büchergilde Gutenberg: Frankfurt/M., Wien, Zürich 2010, S. 260