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Sonntag, 19. Februar 2012

(20) Entschleunigung – Im Zug von Jerewan nach Batumi

Jerewan. Vor der Abfahrt
Kurz nach unserer Ankunft in Jerewan hatten wir am Bahnhof erfahren, dass es neuerdings eine tägliche Zugverbindung nach Batumi über Tbilisi gibt: 15 Uhr ab Jerewan, abends um 23 Uhr in Tbilisi, morgens um 6 Uhr in Batumi. Wir gönnen uns den Luxus eines Schlafwagens – russisch: „СВ“, sprich: „ÄSS-WÄ“ – und kaufen uns, nach dreimaliger Nachfrage der Frau am Schalter, eine Fahrkarte 1. Klasse nach Batumi.





Im Abteil ...
Nach kurzem Einkauf und Imbiss im idyllischen Bahnhofscafé Einstieg in den russischen Zug, in dem alles aufs Beste eingerichtet und sehr gemütlich ist.

... die Kaskade als Wandbild















Blick nach Westen
Die Fahrt geht zunächst wieder Richtung Ararat, dann nach Norden, immer an der türkischen Grenze entlang. Kurz vor Giumri kreuzen wir die – stillgelegte, weil von der Grenze blockierte – Strecke nach Kars. Ani – im Mittelalter armenische Hauptstadt an der nördlichen Seidenstraße, heute Ruinenstadt – muss ganz nah sein, man sieht den Grenzfluss, den Canyon, kann Ani aber nicht wirklich ausmachen. Einige hundert Meter weiter waren wir vor einem Jahr, von hier jedoch unerreichbar.



Zwischen Giumri und Vanadzor



Nach Giumri geht es Richtung Norden durch die Berge, die Landschaft erinnert an die Alpen, sehr schön, dann wieder über Vanadzor und ähnlich der Marschrutka-Strecke durch die grünen Täler Richtung Sadachlo/Georgien. Diese Zugfahrt ist die angenehmste Form der Entschleunigung überhaupt! Schade, dass so wenig Zugstrecken durch den Kaukasus gibt.






Das Objekt der Begierde: Die Nachtzug-Fahrkarte
Streckenplan: Jerewan - Tbilisi - Batumi