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Sonntag, 19. Februar 2012

(24) Las Vegas im Römischen Reich

Römische Heizung in Gonio
Unweit von Batumi, kurz vor der türkischen Grenze, liegt Gonio, ehemals die nordöstlichste Grenzfestung des Römischen Reichs, später byzantinische, dann osmanische Festung. Unter diesen drei schon aus Anatolien bekannten Schichten gibt es hier aber noch die kolchidische, wie das kleine Museum mit Schmuck und Alltagsgegenständen aus Glas, Bronze und Gold zeigt. Außerdem Münzen aus römischer Zeit, mittelalterliche sogar aus Frankreich und Polen.
Auch hier sind wieder georgische Schulklassen auf Besichtigungstour. Nachdem einer der ca. 10-jährigen Schüler das vermutlich erste Referat seines Lebens gehalten hat, versammeln sich alle um die Lehrerin, um zu singen und einen georgischen Tanz aufzuführen. Wie im Vorbeigehen, ungeplant und trotzdem professionell.

Georgisch-türkischer Kiosk in Gonio
Mittagspause mit leckerem und wie immer viel zu großem Chatschapuri im Café Las Vegas in Gonio, das ein Durchgangsort an der Straße zur Grenze ist. Die Kellnerin, eine von zwei Töchtern des Cafébesitzers, soll Englisch lernen und schreibt uns auf einen Zettel: „Waiter: Natia“, worauf wir ebenfalls unsere Namen auf englisch und kyrillisch auf den Zettel kritzeln. Es scheint, dass alle Georgier Englisch lernen. Währenddessen zeigt ein Blick auf die Straße: überall türkische Aufschriften, Fahnen und Produkte, die von einem mehr als lebhaften Grenzverkehr zeugen. Export – Import.